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+++ASTROGATOR+++NEWS+++LICHTSPRÜCHE+++ NACH
38 JAHREN SCHWEIGEN IM ALL:
W. G. LARSEN RAUMPATROUILLE
AUSGEBUCHT BIS 2004 Großes
Wehgeschrei um den schlechten Kinosommer. Wir stimmen nicht mit ein.
"Raumpatrouille Orion - Rücksturz ins Kino" (Start: 24.
Juli) hat mit gerade mal 10 Kopien bisher bereits 30.000 Zuschauer -
und ist bis einschließlich Dezember ausgebucht. Auch in Österreich
und Schweiz steht die Orion auf der Startrampe. In Österreich wird
der Producer's Cut von Einhorn-Film verliehen und im November gestartet.
In der Schweiz schießt Verleihgründer Philipp Fink (Royalfilm)
das deutsche Raumschiff in die Umlaufbahn. In Zürich, Bern und
Basel feiern der neue Verleih und der neue Film am 23. Oktober gemeinsam
Kinopremiere. Aber nicht nur im deutschsprachigen Ausland läuft
der Countdown. Das internationale Filmfestival von Antwerpen hat "Raumpatrouille
Orion" eingeladen und wird seinem Publikum die erste Kopie mit
englischen Untertiteln präsentieren. Markus Niedermeier (Amerikanist
und Orion-Producer) und Dr. Robert Mitchell (Englischdozent der Duke
University, North Carolina) knobeln gerade an dem Problem, wie man die
teutonisch-vertrackte Orion-Sprache ("Schnell wechselnde divergierende
Gravitationswellen!")kurz und stimmig übersetzt. Das Ergebnis
dieser Bemühungen wird auch der DVD-Fassung zugute kommen, die
- mit vielen Bonustracks und "powered by TV-Spielfilm" - bereits
am 17. November in den Handel kommt. Rechtzeitig also, um nach der TV-Serie
nun auch den Kinofilm zum Weihnachtsgeschenk für die ganze Familie
zu machen. Alles wird galaktisch gut! (Quelle:
+++astrogator+++29.08.03+++) BRAVO
SCREENFUN MIT TERMINATOR-BESTNOTEN FÜR RORIK
tz München und Münchner Abendzeitung vergeben in ihrer Filmkritik jeweils die Höchstnote (100 Prozent bzw. 30 Grad) für RORIK! Hier die Rezension von AZ-Filmkritiker Roland Spiegel am 24. Juli: Alles
wird galaktisch gut - im Rücksturz Da schraubt
sie sich also wieder heraus aus einem strudelnden Ozean, der in Wirklichkeit
eine Badewanne war: jene fliegende Untertasse aus den Fernseh-Frühzeiten,
als diese Vision von einer Zukunftswelt ohne Nationalstaaten und mit
dem Meeresgrund als glasverkuppeltem Wohnraum zu TV-Erfolgen aufstieg. Deutlich straffer als einst machen sich jetzt Commander McLane (Dietmar Schönherr) und die Seinen auf, die Erde vor den FROGS (Feindlichen Raumverbänden ohne galaktische Seriennummer), herbeisausenden Supernovas und Komplotten aus dem All zu retten. Aus sieben einstündigen Folgen destillierte Reichenbergers Team 88 Kino-Minuten. Nur drei Episoden werden ausführlich erzählt, andere flackern kurz auf durch einen neu gedrehten Zusatz: Elke Heidenreich moderiert als Nachrichtenoffizier die "Sternenschau" (Motto: "Alles wird galaktisch gut") und sorgt mit süffisantem Lächeln für den logischen Zusammenhalt der Stories um jene Raumschiffbesatzung, die zum langweiligen Patrouillen-Dienst strafversetzt wurde und dann trotzdem brisante Abenteuer erlebt. Die haben nach wie vor bezwingenden Charme, nicht zuletzt durch die hervorragenden Schauspieler. Da wandern knisternde Blicke zwischen McLane-Darsteller Schönherr und Eva Pflug, der als Kontroll-Wauwau mitfliegenden Sicherheits-Agentin Tamara Jagellovsk, hin und her. Charlotte Kerr als weiblicher General strahlt toughe Erotik aus. Und köstlich das knorrige Draufgängertum des jungen Wolfgang Völz als Leutnant Mario de Monti. Erst recht amüsant in der Großprojektion: Die Kniffe aus der damals bescheidenen, aber findig genutzten Trickkiste. Das Bügeleisen, die umfunktionierten Trinkbecher, die funkelnden Duschköpfe, die ein Raumschiff-Interieur suggerieren, die explodierenden Kaffeepulver Klumpen als berstende Planeten. Und die Bühnenbewegungen der Darsteller, wenn sie simulieren, auf der Kommandobrücke bei Angriffen durchgeschüttelt zu werden. Einen eigenen
Rhythmus findet die geschickt montierte Kino-Fassung auch durch den
immer noch mitreißenden Soundtrack mit Peter Thomas fetzig aufgemöbelter
Musik. Wer die "Orion"- Orginale liebt, mag deren Beschleunigung leicht bedauern - denn ein Teil ihres Zaubers liegt natürlich in der Langsamkeit damaliger TV-Erzählungen. Aber ein besserer "Rücksturz ins Kino" ließe sich kaum denken: eine absolut lohnende Wiederbegegnung mit der uralten Zukunft des Weltalls. Die lange verdiente Neubelebung einer Serie, die auf ihre Art "galaktisch gut" war. Presseschau zum Kinostart Man muß schon ziemlich lange im Internet rumgoogeln, um eine Presseschau zu "Raumpatrouille Orion - Rücksturz ins Kino" mit bad news beginnen zu können. Das Medienecho liest sich fast durchweg positiv bis euphorisch. Nicht, dass wir das hochnäsigerweise kaum anders erwartet hätten. Nein, dafür war das Risiko einfach zu groß, sich den Haß der Hardcore-Fans und das Kopfschütteln der Orion-Novizen einzuhandeln. Darum an dieser Stelle erstmal erleichtertes Aufatmen: Wir haben mit unserem Kinofilm nicht nur einen gewaltigen Vorab-Hype ausgelöst, sondern bei Freaks und Filmkritik überwiegend Wohlwollen, Zustimmung, sogar Begeisterung geerntet! Danke! Doch, wie versprochen, bad news first. Die bad boys (nicht etwa die girls!) von Spiegel Online, bekanntlich die Schnellsten, wenn auch nicht immer die Hellsten im weltweiten Gewaber und Gelaber, meldeten sich gleich nach der umjubelten Münchner Filmfest-Premiere standesgemäß mit präventiver Ablehnung: "Die Idee, aus einem alten Kult einen neuen zu kreieren, geht nicht auf, weil an keiner Stelle erkennbar wird, warum dieser Film notwendig sein soll - mal abgesehen davon, dass die Titelmelodie in Dolby Surround noch faszinierender klingt als bisher." Was soll man dazu sagen? Die Titelmelodie von Peter Thomas allein erfüllt bereits alle Kriteren der Kino-Notwendigkeit. Wann hat seit 1966 zum letzten Mal ein deutscher Filmkomponist einen Soundtrack abgeliefert, den heute noch irgend jemand auch nur ansatzweise nachpfeifen könnte? "Ansonsten wird alles geboten, was TV-Historiker in Verzückung versetzt und Nachgeborene staunen lässt." Dies druckt der endgültige Spiegel zehn Tage später. Entschuldigung angenommen! Die Berliner Zeitung, westlich ferngelenktes Zentralorgan für Lichtsprüche in den Ostteil der Stadt, erspart ihren Lesern alle Umschweife zur Phänomenologie des "Raumpatrouillen"-Kults und befindet bündig: "Der Versuch, die sieben je einstündigen Folgen zu einer zusammenhängenden Geschichte von knapp zwei Stunden zusammenzuschneiden, hat nämlich leider überhaupt nicht funktioniert. Statt delirierendem Spaß an der ewigen Wiederholung empfindet der Betrachter bald nur noch Langeweile." Wir wissen nicht, ob und wann der Schreiber dieser Zeilen je alle sieben einstündigen Folgen gesehen hat oder statt delirierendem Dativ wenigstens des sächsischen Genitivs mächtig ist. Dass er exakte 90 Kinominuten als knapp zwei Stunden repor-tiert, läßt auf ein eher regionales Zeitgefühl schließen oder aber auf mindestens zehn TV-Wiederholungen Orion-Nachholfbedarf. In welchem Verhältnis delirierender Spaß (positiv?) zu nur noch Langeweile (negativ) steht, bleibt vorerst das Geheimnis des Autors. Ab hier betreten wir das Gebiet vorsichtiger Mutmaßungen. Eine klassische Domäne u. a. des ebenfalls in Berlin erscheinenden Tagesspiegels: "Als Einstiegsdroge ist der "Orion"-Remix geeignet, aber die Fans werden kaum begeistert sein." Wir haben uns in Sachen "kaum begeistert" sofort bei den Meinungsführern der Hardcore-Fans erkundigt und dürfen stolz verkünden: Sowohl "Orion"-Papst Josef Hilger (Autor des ultimativen Raumpatrouillen-Buches) als auch Michael Lange (Orion-Evangelist im Raum NRW) waren von der Kinofassung äußerst angetan und signalisieren seitdem in die Hardcore-Szene nicht nur Entwarnung, sondern dringende Empfehlung des Kinobesuches. Besonderer Erwähnung bedarf in diesem Zusammenhang die gnädige Aufnahme von Elke Heidenreich ins Orion-Universum. Zugegeben: dieser Meinung schließen sich nicht alle Raumpatrouillen-Mullahs an. Aber, wie spricht der Kino-Prophet Reiner Veit im Inforadio des RBB: "Das ist dann schon ein herrliches Husarenstückchen, dieser Rücksturz ins Kino der guten alten Fernsehlegende Raumpatrouille Orion. Aus sieben galaktischen Stunden wurden anderthalb flotte und vor allem ungemein spannende Leinwand-Minuten. (...) Der erstklassig kinokompatible Raumpatrouille Orion - Rücksturz ins Kino der Orion-Crew beginnt zwar als klassischer Trash - funktioniert aber ganz schnell als Alltags-Story aus dem All. Zusammengehalten und verknüpft werden die Episodensplitter von der neu inszenierten "Sternenschau" mit Elke Heidenreich als Nachrichtenoffizier Helma Krap: Sicher, fun-damentalistische Orion-Fans finden so was natürlich höchst verdammenswert - aber Fundamentalisten finden ja alles, was Spass macht, übel!" Und damit tauchen wir endgültig ein in den Orbit der positiven Stimmen. Allen voran sei ein Ritterschlag vermeldet, der selten einem Kinofilm und noch seltener einem aus Deutschland zuteil wird. Die Süddeutsche Zeitung, seit Wochen in verschiedenen Ressorts mit allerlei Artikeln zum Comeback der Orion ganz vorne dabei, liefert am 23. Juli das Sahnehäubchen auf Seite Eins - im Streiflicht: "Wehmütige Reminiszenz an eine Epoche, als es morgens noch Brötchen vor der Haustür und im Film noch keine Cyberserienkiller, dafür aber etwas Phantasie gab: Die Roboter, die verdächtige Ähnlichkeit mit einem kugeligen Staub-sauger aufwiesen; die Bügeleisen-Steuerung des Raumkreuzers; der leicht anarchische Tonfall der Geschichten, in denen das deutsche Ordnungsprinzip, mit kühler Erotik verkörpert von der Geheimdienst-Offizierin Tamara Jagellovsk, sich der Macht der Liebe beugt. Und alles in Schwarz-Weiß. Es war wun-derbar. Es ist Kult." In der Frankfurter Allgemeinen liefert Starkritiker Michael Althen den ideologischen Überbau für alle, die nicht nur wegen des Bügeleisens in den Film gehen, und widmet sich auch dem Auftritt von Elke Heidenreich: "Da sitzt sie nun unter einer Frisur, die aussieht, als habe man ihr einen Bienenkorb übergestülpt, und wenn man es nicht besser wüßte, könnte man meinen, sie gehöre zum Inventar der Serie. Ihre stete Versicherung zum Abschied, alles werde "galaktisch gut", ist mit genau jener Dosis Tranquilizer dargeboten, die damals offenbar dem ganzen Personal verabreicht worden war. Auch durch Fernsehserien wie Der Kommissar schlafwandelten damals Heerscharen von Schauspielern, die vor lauter Mangel an mimischem Ausdruckswillen kaum die Augen offenhalten konnten." Dem ist nur noch ein O-Ton von Elke Heidenreich selbst hinzuzufügen, dargereicht im Focus-Interview: FOCUS:
HEIDENREICH:
Dem schließen wir uns natürlich gerne an, außer daß hier schon wieder von einem Remake die Rede ist, aber diese Ente hat Astrogator bereits an anderer Stelle gerupft. Auf die einzige wirklich tiefsinnige Würdigung des Orion-Comebacks sei hier noch dringend hingewiesen. Die Berliner Morgenpost und die ihr in Redaktionsgemeinschaft verbundene Welt sorgen gleichlautend für die ultimative historisch-kritische Interpretation der Raumpatrouillen-Ideologie. In einem Essay von Matthias Heine, der ein für allemal in die Welt gesetzt werden mußte, heißt es unter anderem: "Mag auch der Modetanz Galyxo vom Frauenplaneten Chroma importiert sein - die Frisuren der Weltraumgeneräle stammen noch aus Stalingrad. (...) Raumpatrouille war eines der letzten Unterhaltungsprodukte, dessen Protagonisten noch wussten, wovon sie sprachen, wenn in der Obersten Raumbehörde oder an Bord des schnellen Raumkreuzers Orion die Fragen von Krieg und Frieden verhandelt wurden. Dietmar Schönherr ist der Sohn eines Generals und hat selbst in den letzten Kriegsjahren gekämpft. Weil die Darsteller entgegen heutigen Gepflogenheiten schon jenseits der 30 waren, war für sie alle der Krieg die prägende Erfahrung. Man glaubt zu spüren, dass diese Leute die Orion-typischen Diskussionen darüber, ob das Leben eines Einzelnen zugunsten des irdischen Gesamtwohls geopfert werden muss, mit einer ganz anderen Ernsthaftigkeit spielten als es gegenwärtige Schauspieler könnten. Sie waren alle irgendwie selber einmal geopfert worden oder hatten geopfert." Damit wird, reichlich spät, der 1966 verbreitete Unsinn widerlegt, die "Raumpatrouille" befleissige sich einer "faschistoiden" Ästhetik und dürfe deswegen keinesfalls fortgesetzt werden. Eine Aufforderung, der die vom Erfolg der Serie zutiefst verunsicherten TV-Oberlehrer nur zu gerne nachkamen. Damit hatte das Deutsche Fernsehen zwar schon 1966 die Zukunft hinter sich, aber - aus heutiger Sicht - wenigstens massenwirksam die jüngste Vergangenheit bewältigt. Leider wurde bisher von keinem Rezensenten die aktuelle Frage untersucht, welche frappierenden Parallelen es, mutatis mutandis natürlich, zwischen den unfaßbaren Frogs-Exoterristen von damals und den nicht minder greifbaren Al(l) Kaida-Terroristen von heute gibt, und warum ausgerechnet Oberst Villa, der einzige Intellektuelle im Film und "Pazifist des Weltraums" (Commander MacLane über den Chef des Galaktischen Sicherheitsdienstes), vom Feind hypnotisiert das Lager wechselt, um gegen die tumben Kriegstreiber-Generäle der Obersten Raumbehörde zu putschen. Oberst Villa: "In wenigen Stunden wird die Welt von intelligenten Lebewesen regiert." Hat etwa damals in ferner Zukunft die Besatzung der Orion, um mit Churchill zu sprechen, "das falsche Schwein geschlachtet"? Vermutlich führen derlei Fragen zu weit für einen Kinofilm, den die deutschen Unterhaltungs-Leitmedien von dpa bis Moviestar, von Bayerischem Rundfunk bis Radio Lotte in Weimar ihrem Publikum dringend ans Herz legen. Vielleicht zählt eher die Meinung einer Berliner Premierenbesucherin, die es einer Zeitungsreporterin gegenüber als besonders gelungen hervorhob, "daß auch der Kinofilm wie schon die TV-Serie in Schwarzweiß gedreht wurde." Wir sind
für alle Komplimente empfänglich. Auch für solche. Also:
Reingehen! Lohnt sich! GALAKTISCHER
SOUND FÜR DIE "RAUMPATROUILLE" Enrico Coromines und Rudi Mauser jr. schufen das neue Sound Design für die "Raumpatrouille".
Die folgenreichste Fehleinschätzung der gesamten Produktion von "Raumpatrouille Orion - Rücksturz ins Kino". Als die Münchner Soundspezialisten Rudi Mauser jr. und Enrico Coromines vom Schwanstein-Produzenten Stephan Reichenberger den Job angeboten bekamen, sich um das Sound Design der Kinofassung zu kümmern, klang die Sache erstmal nach business as usual. Für zwei ausgebuffte Musiker, Musikproduzenten und digitale Tüftler (von Mauser stammt u.a. die Gala-Musik zum Deutschen Filmpreis) schien die Aufgabe, den Orion-Fernsehton von 1966 in die Gegenwart heutiger Kinopräsentation zu beamen, ein spannendes Projekt mit hohem Spaßfaktor. Die Realität indes wurde hart und grausam. Bis aus den 37 Jahre alten Perfobändern auf digitalen Umwegen über DAT, Audiologic, Protools und schließlich das große Kino-Mischpult von Geyer Audio in Berlin (Tonmeister: Stefan Rüdel und Robbi Jäger) rechtzeitig zur Premiere ein perfekter Dolby-Digital-Soundtrack wurde, mußten Mauser und Coromines wochenlang auf ihr Privatleben verzichten und sich stattdessen in ihrem Münchner Tonstudio mönchisch einrichten wie eine Raumschiff-Crew am Rande der Unendlichkeit. Die Dialoge von McLane & Co. wurden Wort für Wort aus dem vorhandenen Mono-Mix isoliert, entzerrt und mit ebenso aufwändig regenerierten Soundeffekten und Hintergrund-Atmos neu unterlegt. Die Musik von Peter Thomas, untrennbar in Mono mit der Originalmischung verbunden, wurde anhand von Archivbändern aus dem Besitz des Komponisten in Stereo neu angelegt, dabei mußten erhebliche Gleichlaufschwankungen ausgeglichen werden, oft Takt für Takt, Note für Note. Als weitere Großbaustelle erwiesen sich die sogenannten Atmos, also die Raumklänge - im Kino ganz entscheidend für einen plastischen Höreindruck. Beispiel 1: Das Original-Innengeräusch der Orion ist ein leises Surren im oberen Frequenzbereich. Das Geräusch wurde aus der IT-Fassung isoliert, bearbeitet und als Stereosound bei allen Szenen im Orion-Innenraum verwendet. Zusätzlich wurde ein tieffrequentes Maschinengeräusch in Surround hinzugemischt. Der neue Orion Innenraumsound ergibt sich aus dem ausgewogenen Verhältnis des Originalsounds und des neuen, tiefen Surround-Sounds. Beispiel 2: Das Original Fluggeräusch der Orion ist ein stark modulierender Orgelsound. Für die Flüge im Fersehformat prima, ist er für die großen Flugeinstellungen im Kino nicht mehr passend. Der neue Flugsound ist ebenfalls eine Kombination aus tiefem Sound (nicht so extrem wie innen) und wiederum einem hohen Sound, erstellt aus einem gefilterten und modulierten Jetflug. Dieser zweite Sound ist deshalb wichtig, weil er durch seinen Frequenzbereich eine bessere Ortbarkeit der Orion beim Überflug und extremen Flügen von links vorne nach rechts hinten ermöglicht und so die Surroundmöglichkeiten optimal nutzt. So restaurierten, rekonstruierten und regenerierten Mauser und Coromines die galaktischen Klangwelten der "Raumpatrouille" - und erzielten durch geschicktes Remixing der genialen Musiktracks von Peter Thomas ungeahnte dramaturgische Effekte. Zum ersten Mal überhaupt kommt das umfangreiche Orion-Material des Filmkomponisten vollständig zum Einsatz. Während die TV-Serie einen Musikanteil von weniger als 15 Prozent hat, kommt der Kinofilm auf fast 60 Prozent. Sechs Wochen in Tag- und Nachtschichten, teils im Münchner Tonstudio, teils bei Geyer in Berlin, verbunden durch Internet-Datenströme, über die Soundtracks mit bis zu 120 Tonspuren portionsweise verschickt wurden, trieben die beiden unermüdlichen Perfektionisten Mauser und Coromines an die Grenzen physischer Belastbarkeit. Das Ergebnis aber kann sich hören lassen. Im der Kinofassung der "Raumpatrouille" spielt das neue Sound Design eine Hauptrolle. AUDIO PRESS KIT ZUM DOWNLOAD STEHT BEREIT Als besonderen Service für die Radio-Kollegen gibt es ab heute eine neue Downloadseite mit 30 MP3s in CD-Qualität: Szenenauschnitte, die besten Oneliner sowie Hörproben und Bonustracks der Musik der Filmfassung. Gesamtlänge 20 Minuten! Einfach dem Link MP3 Downloads folgen und die Tracks per rechter Maustaste und dem Befehl "Ziel speichern unter" auf die Festplatte holen. ENDLICH IST ES SOWEIT: FROG INVADERS AB SOFORT ONLINE! Erst schießen, dann fragen: (v.l.) Leutnant Markus Vaas (pk3), Commander Markus Niedermeier und General Christian Kraus (pk3) Wem das Warten auf "Raumpatrouille Orion - Rücksturz ins Kino!" zu lange wird, der hat kann sich ab sofort auf diesen Seiten die FROG-lose Zeit vertreiben: Nach Wochen des feierabendlichen Pixelschraubens ist "FROG INVADERS", der ultimative FROG-Shooter, nun endlich online. "FROG INVADERS" ist eine Koproduktion von Christian Kraus und Markus Vaas von der Münchner Onlinewerbeagentur projekt k3 und dem Multimedia-Autor Markus Niedermeier, der auch das dramaturgische Grundkonzept für "Raumpatrouille Orion - Rücksturz ins Kino!" entwickelt hat. Plan DX17 - Rettet die Erde! RARITÄT!
EINE FRAU SCHREIBT ÜBER SCIENCE FICTION Die Berliner Autorin Renée Zucker über den deutschen Mythos "Raumpatrouille Orion" Das
ist Renee Zucker. Sie hat gute Gründe, warum sich auch Frauen EVA ZU PFLUGSCHAREN Nach zwei galaktischen Kriegen, gewonnen mit Schützenhilfe des sensiblen Overkillers MacLane, reagiert die Weltregierung des vierten Jahrtausends auf ihren Erstkontakt mit intellektuell überlegenen "Exoterristen" hirnlos wie eh und je: erst schießen, dann fragen. Die Zukunft
würde dem Universum kühlen Unisex und den Frauen pointy bras
bescheren. Was später Mister "pointy ears" Spock zum
Ausweis seiner besonderen Art und aller bewunderungswürdigen Vulkanier-Talente
gereichte, kreierte noch später Jean Paul Gaultier für Madonna
- jene starren Korsagen mit spitz zulaufenden Büstenhaltern, gleichzeitig
einladende Zielscheibe und abwehrende Rüstung, die dem Sexobjekt
Körper wie zwei Pistolenläufe vorauseilten. Und dies hatten,
man glaubt es kaum, die deutschen Kostümbildner für die weibliche
Besatzung der "Raumpatrouille" schon zwanzig Jahre früher
vorweg genommen. Allerdings in geschlechtsneutraler Uniform, versteht
sich. Wir befinden uns moralisch, geistig und körperlich in den
sechziger Jahren. Es sind die Jahre, in denen Männer "Mein
liebes Kind" zu Frauen sagten, und jene ein wenig zu schrill, um
wirklich selbstbewußt zu klingen "Ich bin nicht ihr liebes
Kind" entgegneten. Wie es Eva Pflug als russischstämmige Beamtin
des galaktischen Sicherheitsdienstes (also KGB-Beamtin wie einst Greta
Garbos "Ninotschka" im gleichnamigen Lubitschfilm), Leutnant
Tamara Jagellowsk zu Dietmar Schönherr alias Commander Cliff Allister
McLane sprach und es ihr dennoch nichts nützte, weil ein schneidiger
Major sich in jenen (sechziger) Jahren noch sicher sein konnte, daß
selbst die zickigste Russen-Blondine irgendwann dem amerikanischen Charme
anheimfallen würde. Schönherr präsentierte diesen Charme
des jugendlichen Rebellen wie weiland James Dean oder besser so, wie
die Deutschen James Dean verstanden, und er tat das überhaupt nicht
schlecht, obwohl er da schon die dreißig überschritten hatte,
wie sowieso keiner der Schauspieler an Bord der Orion wirklich jung
war und somit heute in keiner Vorabendserie mehr auftauchen dürfte.
Aber mit dem Eros tat man sich noch ein wenig schwer in jenen Jahren
in Deutschland - was sich bis heute gehalten hat. "Man hört,
Sie seien eine ziemliche Schreckschraube", macht ein umherschweifender
Tanzbarlümmel Leutnant Jagellowsk im "Starlight Casino"
an, und wir sehen, wie er vergeblich versucht, den wilden Horst Buchholz
zu geben."Pssst! Das muß sich doch nicht noch mehr rumsprechen",
nimmt Leutnant Jagellowsk, amüsiert wie eine Realschullehrerin
für Erdkunde und Sport, den Flirtspaßball auf, um ihn damit
nur noch weiter ins Eigentor zu schieben. Das war eben schon damals
die Crux der meisten männlichen Drehbuchautoren, daß ihnen
partout keine wirklich schlagfertigen Sätze für Frauen einfallen
wollten. Andererseits war Leutnant Jagellowsk natürlich für
Commander MacLane bestimmt, weil die Welt nur gerettet werden kann,
wenn Amerikaner und Russin ein Paar werden. Daß dies bis heute
nicht geklappt hat, weshalb die Welt vermutlich doch nicht gerettet
wird, wissen wir, und deshalb haben die Macher von "Raumpatrouille
Orion" instinktsicher und mythengetreu die große Göttin
eingebaut: Charlotte Kerr, die uns weniger als Schauspielerin, denn
als Dürrenmatt-Witwe in Erinnerung ist. In Wirklichkeit liebt der
Commander nämlich sie und nur sie allein. Aber diese Liebe muß
wie in allen großen Mutter-und-Hure-Albträumen eine ungelebte
bleiben, denn Charlotte Kerr ist General Lydia van Dyke und damit MacLanes
ehemalige und zukünftige Chefin, und vor Sharon Stone gab es keinen
Sex mit Chefinnen. Generalissima van Dyke wurde aus irgendeinem unerfindlichen
Grund vom tragischen Schicksal ereilt, aus Holland zu stammen (vielleicht
weil die Deutschen in den Sixties dort gerne Kaffee und Kakao billig
einkauften und über die Grenze schmuggelten?), und ist dennoch
die allercoolste aller coolen Frauen, deshalb hat man ihr auch die ganze
Raumflotte unterstellt. Sie ist die große Mutter aller Schlachtschiffe,
unantastbare Göttin vom Schlage Athenes, deren Unterkiefer sich
beim Sprechen kaum bewegt und deren Stimme aus der Kehle knödelt,
so suupercool ist sie. Was hätte aus ihr und Schönherr werden
können, wenn sich da mal ein PR-Team drum gekümmert hätte!
Schon Schönherr allein hätte weiß Gott beste Chancen
gehabt, hierzulande die erotische Nachfolge von O.W. Fischer anzutreten
- weiß der Teufel, warum er nie Deutschlands männliches Sexsymbol
geworden ist. Lag es an seinem zu frühen Bekenntnis zu Vivi Bach
oder wirkte er vielleicht zu sozialdemokratisch? Daß er der Liebling
der Autoren gewesen sein muß, in dem sie ihr gesamtes ehrenwertes,
politisches Credo ausagieren konnten, wird mehr als deutlich. Als Chef
einer Multi-Kulti-Crew (zu einem Zeitpunkt, als es in der BRD gerade
mal ein paar jugoslawische und italienische Gastarbeiter gab) verkörperte
er eine in Deutschland ungewohnte und weitgehend unbekannte Weltläufigkeit
und Toleranz. "Sie haben ein ganz schön anthropozentrisches
Weltbild", sagt der Commander mit mokantem Tadel zur KGB-Schranze
mit den penatencremebleichen Lippen und dem wie mit einem Ast gezogenen
Beton-Lidstrich über fliegenbeinstarren Wimpern. Tatsächlich
nimmt er damit eine Haltung ein, die eigentlich erst in den achtziger
Jahren unter Linksintellektuellen populär wurde, als man sich in
Multi-Kulti-Euphorie kritische Gedanken zum "Eurozentrismus"
machte. Eva Pflug-Jagellowsk saugt geräuschlos die Wangen ein,
um noch blondiner und noch überlegener zu wirken, bevor der eigentliche,
und - im Gegensatz zu Schönherr/MacLane - politisch völlig
unkorrekte Intellektuelle Oberst Villa, Chef des Galaktischen Sicherheitsdienstes
und Mephisto-Mabuse der "Raumpatrouille", erklärt, um
welche Fragen es in Wirklichkeit geht: Wer sind sie? Was wollen sie?
Was können sie? Mit "Sie" sind die Außerirdischen
gemeint, aber damit hätte man auch die gesamte amerikanische Nachkriegstrategie
für den Umgang der Sieger mit den Verlierern beschrieben, zumindest
mit denen, die man für eigene Interessen gut gebrauchen konnte.
Villa ist allerdings schon längst ein Umgedrehter, ein Agent der
FROGS (Feindliche Raumschiffe ohne galaktische Seriennummer) und verkörpert
die kalte, illusionslose Intelligenz, die sich ohne eigene, innere Wer-te
immer in den Dienst der gerade Mächtigen begibt. Nach zwei galaktischen
Kriegen, gewonnen mit Schützenhilfe des sensiblen Overkillers MacLane,
reagiert die Weltregierung des vierten Jahrtausends auf ihren Erstkontakt
mit intellektuell überlegenen "Exoterristen" hirnlos
wie eh und je: erst schießen, dann fragen. Rasch entwickelte Massenvernichtungswaffen
machen den FROGS - eine Art Stachelschweine im Weltall - dann doch den
galaktischen Garaus. Verhandeln? Frieden schaffen? Eva zu Pflugscharen?
Nein. Drei-Zwo-Eins-Null-Overkill - und Rücksturz zur Erde! Darauf
einen doppelten Whisky im Starlight Casino. (Quelle: +++astrogator+++26.06.03+++)
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